Otto Georg Dinges Stiftung

   
 

 


Historie
Otto Georg Dinges (1907-1994) beschloss als Inhaber der Großbäckerei Glockenbrot in Offenbach am Main bereits zu Lebzeiten die Gründung einer Stiftung, die er als Alleinerbin seines Vermögens einsetzte.

1904 gründete der Vater des Stifters, Bäckermeister Georg Dinges gemeinsam mit seiner Frau Wilhelmine die „Offenbacher Brot- und Zwiebackfabrik Georg Dinges.“ Das Unternehmen hatte zwölf Mitarbeiter und zwei Doppelauszugsöfen für die Produktion. Jeder Ofen hatte zwei Herde mit einer Backfläche von acht Quadratmetern, auf denen bis zu 150 Kommiss- oder 60 Bäckerbrote gebacken wurden. Mitte der Dreißiger Jahre wurde der Begriff „Glocke“ als Wort- und Bildmarke für Produkte der Bäckerei rechtlich geschützt. Sämtliche Pläne zur Expansion jedoch fanden ein Ende im beginnenden Zweiten Weltkrieg, der im Verlauf durch das zunehmende Ausbleiben der Kundschaft fast zum Ruin der Firma führte.

Nach dem Krieg waren die unbeschädigt gebliebenen Backanlagen Grundlage für einen erfolgreichen Neubeginn. Angebotsvielfalt war nun wieder Trumpf: die neuen Bundesbürger waren des Kommissbrotes überdrüssig und verlangten Brot, welches nicht nur nahrhaft war und satt machte, sondern zugleich ein neues Esserlebnis mit sich brachte. So bringt Glockenbrot inmitten des beginnenden Wirtschaftswunders zunächst geschnittenes Brot in Frischhaltewachspapier auf den Markt, 1954 folgt dann das erste Toastbrot. Um die steigende Nachfrage befriedigen zu können, wurden in den Folgejahrzehnten die Produktionskapazitäten ausgeweitet, die ersten Netzbrandöfen gingen in Betrieb; in den Siebzigern und Achtzigern kamen vollautomatische Backstraßen hinzu.

Otto Georg Dinges hatte die Firma von seinem Vater übernommen und erfolgreich weitergeführt, bis diese 1986 an die Kölner Rewe-Gruppe verkauft wurde. Zu diesem Zeitpunkt erwirtschaftete Glockenbrot mit 225 Mitarbeitern einen Umsatz von 23 Millionen DM.

Von 1995 bis 2010 wurden seitens der Stiftung über 1,9 Millionen Euro zu Gunsten des Stiftungszweckes, der Unterstützung älterer und bedürftiger Menschen im Umkreis der Städte Offenbach und Frankfurt am Main ausgeschüttet – für ausgesuchte und förderungswürdige Projekte. Der Stifter, zu Lebzeiten auch mit staatlichen Ehren versehen, wäre stolz darauf, dies ermöglicht zu haben.

Stand: Februar 2013







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